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Das Haus des Theaterkritikers Wilhelm Ringelband
in Frankfurt-Eschersheim

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Wilhelm RINGELBAND

 Geboren  am 07. Oktober 1921 in Frankfurt am Main,
 gestorben am 11. Oktober 1981 in Auerbach bei Bensheim,
 war Theaterkritiker und ist heute als Stifter des Gertrud-Eysoldt-Ringes bekannt.

Foto_Anne Conley

LEBEN

Julius Georg ‘Wilhelm’ RINGELBAND wurde in Frankfurt geboren. Mit sieben Jahren  zog er im Januar mit seinen Eltern Oberstleutnant Friedrich ‘Wilhelm’ Ringelband
(*31.01.1892 in Altenessen, +14.04.1945) und Johanna, geb. WEGERT
(*03.09.1892 in Wesel, +25.03.1964 Auerbach) in die kleine Jugendstilvilla in der Höllbergstraße.

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Mit 16 Jahren entdeckte Wilhelm Ringelband seine Leidenschaft für das Theater, als er in Frankfurt Strindbergs Totentanz mit  Paul Wegener (1874-1948) sah. Gleich nach dem Notabitur in Bad Godesberg wurde er zur Wehrmacht eingezogen, erkrankte jedoch schon bald chronisch. Nachdem die Mutter zu Kriegsende alleinstehend war, zog er mit ihr zu seinem verwitweten Großvater nach Auerbach bei Bensheim.
Wilhelm Ringelband war glücklicherweise finanziell weitgehend unabhängig und konnte sich daher ganz seiner Leidenschaft für Theater und Film widmen. Fast täglich besuchte er eine Vorstellung. Zeitzeugen berichten, dass es ihm nicht leichtgefallen sei, den Berg vom Bahnhof in die Jahnstraße hinauf zu laufen. Ein Auto besaß er nicht. 1947 begann er als freier Mitarbeiter für mehrere Zeitungen zu schreiben. Sein erster Artikel war ein Portrait der deutsch- niederländischen Schauspielerin Adele Sandrock (1863-1937), welcher zu deren zehnten Todestag erschien. Es folgten Theater-, Opern- und Filmkritiken, Nachrufe und Jahreschroniken.
Mit der Schauspielerin Gertrud Eysoldt (1870 -1955) führte er einen regen Briefkontakt: “Bis zu ihrem Tod 1955“, schreibt der Theaterwissenschaftler Carsten Niemann, „blieb Gertrud Eysoldt für den jungen Ringelband der entscheidende Ratgeber, und das, ohne dass sie sich jemals persönlich begegnet wären.“

Bereits 1947 berichtete er Gertrud Eysoldt, dass er ein Archiv für Theater- und Filmwissenschaft aufbauen wolle. Er hatte mehrere Tageszeitungen und Fachzeitschriften abonniert und eine Sekretärin eingestellt, sodass im Laufe der Jahre tatsächlich ein umfangreiches, systematisch geordnetes Archiv zur deutschen Film- und Theatergeschichte entstand. Es umfasst neben zahlreichen Artikeln auch eine Bildersammlung, Theaterprogramme und Spielpläne.
Dieses Archiv ist heute in Ringelbands Nachlass in Bensheim erhalten.

NACHWIRKEN

Seit 1986 vergibt die Stadt Bensheim zusammen mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste den Gertrud-Eysoldt-Ring, der aus Ringelbands Nachlass finanziert wird. Wilhelm Ringelband legte in seinem Testament fest, dass der Name der von ihm verehrten Max-Reinhard-Schauspielerin mit dieser Auszeichnung verbunden sein soll.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von einer jährlich wechselnden Jury für eine herausragende schauspielerische Leistung im Theater vergeben.
Die erste Preisträgerin war Doris Schade im Jahre 1986 für ihre Darstellung der Hekabe in  Die Troerinnen des Euripides von Walter Jens in der Inszenierung Georg Taboris an den Münchner Kammerspielen.
Weitere Preisträger, die mit dem Gertrud- Eysold-Ring ausgezeichnet wurden, waren unter anderem Edith Clever (1988), Cornelia Froboess (1990), Ulrich Mühe (1991), Jürgen Holtz (1993), Ulrich Matthes  (2004), Tobias Moretti (2005), Nina Hoss (2006), Klaus Maria Brandauer (2008), Barbara Nüsse (2009), Kirsten Dene (2010), Constanze Becker für ihre Leistung als Hauptfigur in Medea am Frankfurter Schauspiel (2013) und in diesem Jahr Steven Scharf für die Darstellung des Judas im gleichnamigen Einpersonenstück an den Münchner Kammerspielen.
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19. März 2017: Jana Schulz erhält hessische Auszeichnung: “...
Im feierlichen Ambiente der Verleihung war der musikalische Rahmen  passend gewählt. Die Percussion-Interventionen der jungen Münchner  Musiker Christian Benning, Linda-Philomäne Tsoungul und Patrick  Stapleton, die auf Trommeln, Kongas, Bongos, Kochtöpfen, Becken und Marimbas virtuos spielten, schufen einen so energetisch aufgeladenen Klang, dass er zur bedingungslosen Schauspielkunst von Jana Schulz hervorragend passte. Denn ob sie der Kindsmörderin Rose Bernd "bis hin zur Selbstaufgabe ein kämpferisch, trotziges Menschsein" abringt (so die Jurybegründung), .....”

Foto_Anne Conley

Foto Anne Conley

Foto Anne Conley

Gräber der Familie Ringelband in Bensheim - Auerbach